05. Juli 4
Orksichtungen
Am 5ten Juli im Jahre Vier des Vierten Zeitalters entdeckte ein Trupp Waldläufer unter dem Kommando von Faramir, Fürst von Ithilien, einen Trupp von Orks. Aber es war keiner der bisher üblichen Haufen, wie man sie seit der Vernichtung ihres Herrschers Sauron zu sehen pflegte, sondern er schien organisiert und strukturiert zu sein. Ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, welches jedoch nicht offensichtlich war. Die Waldläufer entschieden sich dazu, ihrem Hauptmann eine Nachricht zukommen zu lassen, damit dieser weitere Männer schicken konnte, um der Sache auf den Grund zu gehen. Es war nicht alleine nur die Tatsache dass die Orks organisiert zu sein schienen, was zu dieser Entscheidung geführt hatte, sondern auch die Tatsache, dass sich die Orks weit in das Landesinnere gewagt hatten. Bisher waren sie stets nur an den Grenzen Mordors in größerer Zahl gesichtet worden, nie aber so weit von diesem dunklen Reich entfernt. Hier jedoch befanden sie sich mehr als 200 Meilen vom Morannon und gerade einmal 60 Meilen von den südlichen Grenzen des Düsterwalds entfernt. Ein mehr als nur bedenklicher Umstand.
07. Juli 4
Carn Dûm erwacht
Am 7ten Juli im Jahre Vier des Vierten Zeitalters machten die Waldläufer des Nordens, welche einen Eid abgelegt hatten König Elessar bei der Sicherung Anors zu unterstützen, in den Nebelgebirgen eine seltsame Beobachtung. Carn Dûm, einst die Heimat des Hexenmeisters von Angmar, von wo aus er seine schrecklichen Angriffe auf die Städte der Dúnedain geplant und ausgeführt hat, war nach seiner Niederlage von der Kriegsflotte Gondors zerstört worden. Lange Zeit dienten die alten Ruinen als Heimat für Orks und Trolle und niemand wagte sich je näher als unbedingt notwendig an diesen finsteren Ort. Man erzählte sich, dass ein Fluch über dieser Feste läge, ausgesprochen von dem schrecklichsten aller der Ringmacht verfallenen Könige der Menschen. Nicht nur als König hatte er gewusst Schrecken in diesen Landen zu verbreiten, sondern auch als Fürst der Nazgûls war er nicht minder untätiger gewesen. Ja, viele Jahre war es ruhig um die Ruinen von Carn Dûm gewesen. Nicht einmal der Gesang der Vögel vermochte die Gegend um die Feste herum mit Leben erfüllen. Doch heute, am 7ten Juli des Vierten Zeitalters, war es anders. Dunkler, schwarzer Rauch stieg aus den Ruinen empor und hing wie finstere Wolken in dem Gebirge. Dumpfes Klopfen, welches von den Hängen der Berge zurückgeworfen wurde und die Gegend in einen unheilverkündeten Rhythmus tauchte. Eine Gänsehaut erfasste die sonst so wagemutigen Waldläufer. Man beschloss, das nahegelegene Bruchtal über diese Entdeckung zu informieren um zu beraten, was dieses Vorgehen bedeuten könnte.
13. Juli 4
Reges Treiben
Es war der 13te Juli im Jahre Vier des Vierten Zeitalters als sich die Flotte aus Dol Amroth, unter dem Kommando von Ciryon, Sohn des Fürsten von Dol Amroth Imrahil, auf Kontrollfahrt an der Küste Harondors entlang, bis tief hinunter in den Süden zum Hafen von Umbar, befand. Eine Fahrt, zu der man in regelmäßigen Abständen von Dol Amroth aufbrach. Schon oft hatten die Kosaren in den vergangenen Jahren für Ärger gesorgt und viele Handelsschiffe waren von ihnen überfallen worden. Es war ein gefährliches Volk, welches man niemals unterschätzen sollte. Stets auf Profit bedacht, verkauften sie ihr Leben an den Höchstbietenden, nur um diesen später selbst zu verraten und aus der ganzen Sache doppelten Profit schlagen zu können. Sie hatten sich im Ringkrieg auf die Seite Saurons geschlagen und waren bereit gewesen, mordend und brandschatzend durch Gondor zu ziehen. Eru sei Dank konnte dieses Vorhaben vereitelt werden. Auch wenn die Kosaren sich nach dieser Niederlage wieder nach Umbar zurückgezogen haben und es in den letzten Jahren sehr ruhig um sie geworden war, war das für Dol Amroth nie ein Grund gewesen, sie nicht dennoch weiter im Auge zu behalten. So war es auch an diesem Tag gewesen, an dem die Flotte vor dem Hafen Umbars ankerte. Man hatte erwartet, das gleiche Bild vor Augen zu haben, wie die vielen Monate zuvor auch − Doch täuschte man sich. Im Hafen von Umbar tummelten sich allerlei fremdländische Schiffe. Manche so vollbeladen mit Handelsgüter, dass sogar Minas Tirith Monate davon hätte leben können. Es war ein ungewohnter und nicht minder beunruhigender Anblick, welcher das Misstrauen des jungen Kommandanten erregte. Etwas ging hier vor, wenn auch er nicht wusste was es war. Er beschloss, sofort die Anker zu lichten und zurück nach Dol Amroth zu kehren.
21. Juli 4
Aufbruch Cyrion nach Minas Tirith
Am 21ten Juli im Jahre Vier des Vierten Zeitalters brach Ciryon nach einer heftigen Auseinandersetzung und gegen den Willen seines Vaters Fürst Imrahil nach Minas Tirith auf. Mit dem schnellsten Schiff das die Flotte von Dol Amroth zu bieten hatte, segelte er von Dol Amroth in Richtung Anduinmündung, um von dort aus den Aduin stromaufwärts nach Osgiliath zu segeln. In seinen Augen war die Entdeckung die seine Männer und er gemacht hatten wichtig genug, sie König Elessar zu berichten. Nicht durch einen einfachen Boten, sondern von ihm höchstpersönlich. Sollte sich seine Bedenken als unnötig herausstellen, so war er bereit die Konsequenzen zu tragen. Doch sollte er sich nicht irren, dann wollte er sich nicht sagen müssen, dass er anders hätte handeln müssen.
24. Juli 4
Angriff auf Lorien
Es geschah in den frühen Morgenstunden des 24ten Julis. Es war so früh gewesen, dass noch nicht einmal die Vögel den nahenden Morgen zu verkünden gedacht hatten, als ein schrecklicher Schrei durch den friedlich schlafenden Wald hallte. Ein Schrei, welcher ein jeden seines Schlafes zu berauben wusste. Ein Schrei, welcher trotz der Wärme des Sommers einem ein frösteln bescherte. Ein Schrei, der Tod und Verderben mit sich brachte. Orks hatten es geschafft dem wachsamen Blick der Wachen zu entgehen und in das Herz von Lorien vor zu dringen. Doch war es keine handvoll wilder Orks gewesen. Nein es war ein Heer gewesen. Organisiert und strukturiert und mit einem ganz klaren Ziel − Der Vernichtung so vieler Galadhrim wie ihnen nur möglich war. Ja sie hatten die Bewohner Loriens überrascht und nur mit Mühe gelang es ihnen, unter großen Verlusten, den Angriff der Orks zurück zu drängen und sie davon abzuhalten bis nach Caras Galadhon zu gelangen. Tiefe Wunden waren in den Wald und große Lücken in die Reihen der elbischen Streiter geschlagen worden. Trauer und Entsetzen legte sich wie eine Decke über die Wipfel der alten Mallornbäume, so hatte doch niemand in den Zeiten des Friedens an einen solchen Angriff gedacht, noch einen solchen jemals erwartet. Unverständnis lag in den Augen vieler Elben, denn der Grund dieses Angriffs entzog sich ihrem Verständnis. Aber es war nicht nur der Angriff alleine der die Elben in Schrecken zu versetzen vermocht hatte. Es war viel mehr die umunstößliche Tatsache, dass derjenige der die Orks angeführt hatte, ihnen Befehle erteilt hatte, nicht etwa ein Ork gewesen war, sondern einer aus ihrem Volke. Ein Elb war es gewesen, welcher die Orks in die Schlacht geführt und so vielen Galadhrim das Leben gekostet hatte.
25. Juli 4
Aufbruch Aragorn nach Caras Galadhon
Am 25ten Juli bricht Aragorn von Minas Tirith in Richtung Caras Galadhon auf. Von Elrond wurde er über den Angriff auf Lorien informiert und für Aragorn war in diesem Moment festgestanden, dass er zu dem Leben eines Waldläufers zurückkehren würde. Ein Leben, welches er nie ganz hatte hinter sich lassen können. Und dennoch war ihm der Abschied nicht leicht gefallen. Der Abschied von Arwen, der Frau der er sein Herz geschenkt hatte und die seinen Sohn erwartete. Sie war die Frau, von der er während des Ringkrieges gedacht hatte, er würde sie nie wiedersehen und doch waren es seine Erinnerungen an sie gewesen, die ihm immer wieder Hoffnung und Mut verliehen hatten. Selbst noch zu den Zeiten, als jegliche Hoffnung verloren zu sein schien. Von Minas Tirith aus führte ihn sein Weg erst nach Osgiliath, um dort die Männer über seinen Aufbruch in Kenntnis zu setzen. Nicht wissend, dass sich viele von ihnen sich ihm anschließen würden. In Osgiliath war es auch Cyrion auf welchen er stieß und auch dieser schloss sich ihm, ebenfalls wie Iorlas, auf dem Weg nach Lorien an.
26. Juli 4
Aufbruch Glorfindel in Bruchtal und Eomer in Edoras
Am 26ten Juli bricht Glorfindel, zusammen mit seiner Tochter Eirien und Elronds Söhnen Elladan und Elrohir nach Caras Galadhon auf. Herrin Galadriel hatte die Mitglieder des Weißen Rates zu sich nach Caras Galadhon gerufen um mit ihnen über das, was geschehen war, zu beratschlagen. Gemeinsam, so erhoffte sie sich, würde man eine Lösung für das finden, was sich ihrem Blick gekonnt entzog. Am gleichen Tag bricht auch Eomer, zusammen mit seinen besten Männer und vor allem sind es enge Freunde von ihm, ebenfalls nach Caras Galadhon auf. Er wurde von seinem elbischen Freund Cuthalian über die Geschehnisse in Lorien unterrichtet und da auch er nach dem Ringkrieg zu einem Mitglied des Weißen Rates wurde, war es nicht nur seine Pflicht diese Reise anzutreten, sondern es war ihm ein Wunsch gewesen. Bis heute hat er nicht vergessen welcher Hilfe er die Rettung Helms Klamm zu verdanken hatte.
30. Juli 4
Zusammenkunft des Weißen Rats
Am 30ten Juli des Vierten Zeitalters fand der Weiße Rat in Caras Galadhon zu einer eilig einberufenen Versammlung zusammen. Aus allen Ecken des Landes waren die Mitglieder in das Herz Lorien gekommen um zu erfahren, was wirklich geschehen war und über die Zukunft dieses Landes zu entscheiden. Noch nie hatte Lorien so viele Vertreter der Völker auf einmal in seinem Wald willkommen geheißen. Zwerge aus Moria und den Eisenbergen, Elben aus den fernen Grauen Anfurten und dem Düsterwald, Menschen aus Rohan und Gondor. Alle hatten sie ihre Vertreter auf ihrer Reise nach Caras Galadhon begleitet. Ein buntes Stimmengewirr vermochte sogar den friedlichen Gesang der Vögel zu verdrängen. Ein jeder von ihnen wollte wissen, was dies alles für sie zu bedeuten hatte, in welche Richtung sich ihre Zukunft bewegen würde und ob es wahr war was man sich nur leise zuflüsterte − Erneut sollte Mittelerde ein dunkler Schatten drohen. Hoch oben, in den Wipfeln der alten Mallornbäume fand die Versammlung statt und niemand hätte bei seinem Aufbruch damit gerechnet, dass dieses Zusammentreffen eine solche Wendung nehmen würde. Es war Haldir, welcher zu berichten wusste, was niemand geglaubt hätte, wenn er es nicht mit eigenen Ohren vernommen hätte.
04. August 4
Heerlager in Edoras
Am 4ten August im Jahre 4 des Vierten Zeitalters trafen die Vertreter der Völker in Edoras ein, um dort ihre weiteren Schritte zu planen. Es war für die Menschen Edoras nicht ungewöhnlich einen Elben oder einen Zwerg in ihrer Stadt zu sehen, doch nie zuvor waren es so viele auf einmal gewesen. Während die hohen Herren in den Räumlichkeiten des Meduseld untergebracht worden waren, waren Andere, welchen man einen Aufenthalt in den Lagern vor den Toren der Stadt nicht zumuten konnte, in den Räumlichkeiten der Taverne untergebracht. Noch nie zuvor hatte die Taverne so viele Gäste auf einmal zu bewirten. Aber es waren nicht nur die Gruppen, welche von Lorien nach Edoras gekommen waren und nun vor der Stadt ihre Lager errichtet hatten, sondern auch von Dol Amroth war erst ein Tag zuvor eine kleine Gesandtschaft in Edoras angekommen und auch sie hatten ihr Lager vor den Toren der Stadt errichtet. Und als ob Edoras nicht jetzt schon an seine Grenzen gestoßen wäre, traf auch noch der Schwesterneffe des Königs − Elfhelm − mit einem Teil seines Eoreds in Edoras ein. Man konnte beinahe den Eindruck bekommen, dass die Anzahl der Personen in den Lagern vor der Stadt, die Bewohner von Edoras um eine Vielzahl überstieg.