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[Offene Szene] Taverne zur Alten Schmiede - Druckversion

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RE: Taverne zur Alten Schmiede - Ardamir - 08.06.2022

„Also wenn ihr das als einfallsreich bezeichnet“, sprach Ardamir mit ruhiger Stimme und einem absolut ernstem Gesichtsausdruck. „Dann kann es mit eurer Vorstellungskraft ja nicht besonders weit her sein.“ Er betrachtete den jungen Mann noch für einen kurzen Augenblick, bevor er den Krug an den Mund hob und einen Schluck trank. Das Trinken eines Bieres oder auch eines Weines, sofern man hierfür nicht gerade ein Glas verwendete, war eine hervorragende Taktik um das eigene Schmunzeln zu verbergen. Ihm war natürlich absolut klar, dass diese Aussage von dem jungen Mann durchaus als Provokation verstanden werden konnte und vielleicht fühlte er sich davon auch in seiner Ehre beleidigt, aber vielleicht nahm er es auch einfach als Grundlage für einen verbalen Konter. Ardamir, so sehr er soziale Kontakte eigentlich vermied und lieber alleine durch die Wildnis streifte, liebte es sich mit anderen in Wortkämpfen zu messen. Woher diese Form der Unterhaltung bei ihm kam wusste er selbst nicht, denn die Männer und Frauen, mit welchen er sonst Kontakt hatte, gehörten allesamt nicht gerade zu den besonders gesprächigsten ihrer Gattung. Natürlich konnte es auch durchaus sein, dass er sich diese Art bei den Elben abgeschaut hatte, denn die neigten ja gerne mal dazu, ihre Überlegenheit in entsprechende Worte zu verpacken. Worte, welche durchaus den Eindruck machten, einem zu schmeicheln, doch wie so oft bei den Elben, war es besser auf das zu hören, was sie nicht aussprachen. Auf das, was zwischen unausgesprochen zwischen den Zeilen mitschwang.

„So amüsant diese Vorstellung auch sein mag, so kann ich mir nicht vorstellen, dass sich der König Gondors oder auch Rohans, geschweige denn der große Elbenfürst Glorfindel oder die Söhne Elronds, Elladan und Elrohir, oder auch der Prinz des Waldlandreichs, Legolas, von so etwas hätten täuschen lassen“, kam es wieder von Ardamir, der die Hand mit dem Krug wieder in den Schoß sinken ließ. „Nun, ein Zwerg hätte sich vielleicht täuschen lassen, immerhin haben auch die weiblichen Zwerge Bärte und ihre Stimmen sind manchmal genau so tief wie die eines Mannes. Allerdings hätten auch die beiden Wachen am Tor schon blind und taub sein müssen, um einen Mann nicht von einer Frau unterscheiden zu können.“ Eigentlich waren das schon mehr Informationen, die er in diesem Moment Preis gab, als manch einer in Rohan hatte. Die meisten hatten lediglich ihren König oder ihren Hauptmann gesehen und nur die Wenigsten waren in der Lage gewesen ein jeden der Hohen Herren bei ihrem Namen oder Titel zu nennen. Aber nicht nur kannte er die Personen bei Namen und Titel, sondern in dem Moment wo er ihre Namen genannt hatte, hatte er auch mehr oder weniger verraten, dass er genau wusste, wer sich an diesem Nachmittag oben in der Goldenen Halle befunden hatte. Etwas, das eigentlich nur jemand wissen konnte, der selbst dort oben gewesen war.

Auf die Frage des jungen Mannes hin wer er denn sei, erhob sich Ardamir von seinem Stuhl und deutete eine leichte Verbeugung an, ehe er sich wieder zurück auf den Stuhl setzte und dabei die selbe entspannte Sitzposition einnahm wie zuvor auch. „Ardamir, Waldläufer des Nordens“, stellte er sich dann vor. „Nun, ein Mann sollte stets zu seinem Wort stehen, selbst wenn er es leichtfertig von sich gegeben hat“, meinte er und nun lag ein deutliches Schmunzeln auf seinen Lippen. „Allerdings würde mich das schlechte Gewissen plagen, würde ich mir euren Zustand zu Nutze machen und euch jetzt zu einem Beweis herausfordern.“ Dem jungen Mann war der Alkohol deutlich ins Gesicht geschrieben. Zumindest für jemanden, der ein gutes Auge hatte und das behauptete Ardamir von sich dann doch gerne mal. Er mochte durchaus trickreich und listig sein, aber er hatte noch nie zu unfairen Mitteln gegriffen. So etwas ging einfach gegen sein Ehrgefühl.


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Dastan - 24.08.2022

Für einen Moment verengten sich Dastan's Augen beinahe zu Schlitzen. Ihm schien, er wäre an diesem Tisch nicht der Einzige, der gerne das letzte Wort besaß. Und für gewöhnlich hielt er jenes immerzu inne, spätestens wenn jedermann resigniert versuchte seine Stimme auszublenden. Er konnte eine Nervensäge sein, das war dem jungen Mann absolut bewusst. „Oh, seid unbesorgt um meine Vorstellungskraft.“ Wenn jene auch dank des Alkohols in seinem Blut tatsächlich getrübt wurde. Obgleich der junge Rohirrim weiter an seinem teils befüllten Krug nippte. Und würde er sich am nächsten Morgen mit einem dicken Schädel unter dem Tisch wiederfinden, so war der Abend zum Trinken da. Richtig betrunken war ein jener ohnehin nicht, ehe er sich sogar im Liegen noch festhalten musste.
Als der Fremde auszuholen begann, beäugte Dastan ihn noch immer ein wenig skeptisch. Selbst in seinem benebelten Schädel kam allerdings die Information an, dass jener Mann eine ganze Menge über die anwesenden Beratschlagenden wusste. Selbst Dastan wusste nur ungefähr wer jenen Gesprächen in der goldenen Halle beiwohnte. Mit Details hielt er sich nicht zwingend lange auf, sollten sie nicht von allzu großer Bedeutung sein. Und solange Èomer nicht zum Aufbruch rief oder einer Versammlung ihrerseits, kümmerte sich Dastan wenig um die königlichen Angelegenheiten. Das war eben nicht sein Bier... oder Met. Doch woher wusste der Fremde so viel darüber, wer sich in der goldenen Halle befand, als besagter Ruhestörer dort eintrat? Im nüchternen Zustand könnte man(n) 1 und 1 wohl einfacher zusammen zählen, so wurde selbst ein Dastan für einen Moment mundlahm.

„Ein Waldläufer?“, wiederholte der Dunkelhaarige leise und erwiderte jene Verbeugung, wenngleich er es auch im Sitzen tat. Und weniger galant als üblich. Seinen Füßen wäre gerade nicht wirklich zu trauen, zudem er doch viel zu beschäftigt damit war, mit dem Sitzmobiliar zu kippeln. „Freut mich Eure Bekanntschaft zu machen, werter Herr.“ Wenngleich das Ende seines Satzes ein klein wenig spöttisch klang. Er holte mit einem Arm ein wenig aus, um auch auf seine Mitstreiter zu deuten: „Mein Bruder Dorstan, unser Freund Rhonin und meine Wenigkeit Dastan – ein Teil der Königsgarde.“ Noch immer klang dies ein wenig ungewohnt. Doch sicherlich gab es keinen besseren Herrscher der Riddermark, als ihren guten Freund Èomer.
Dastan's Herausforderung mochte zum Teil dem Alkohol geschuldet sein. Doch nie würde er sich vor einem Kampf drücken. Wäre es nun im Ernst oder nur eine spaßige Trainingseinheit... Ganz gleich, er mochte Herausforderungen. Für einen Moment war er also versucht, aufzuspringen und seine Schwerter zu ziehen. Doch jene trug er gerade nicht bei sich, da der heutige Abend ohnehin dem Trinken galt... und leider hatte sein Gegenüber recht. Er wäre wohl kaum in der Lage drei gerade Schritte zu machen und auch nur einen Treffer zu landen. „Ich fürchte... Ihr liegt nicht ganz falsch.“, gestand er also unter einem angeheiterten Lachen. „Doch sagte einst jemand; Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!“ und dann passierte genau das, was passieren musste und Dastan landete durch sein hirnloses Gekippel unter dem massiven Holztisch. Nicht zum ersten Mal und vermutlich auch nicht zum Letzten. Lag ja auch ganz bequem da... so im Trunkenen Schädel kaum ein Unterschied zu einem weichen Schlaflager.