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[Offene Szene] Taverne zur Alten Schmiede - Druckversion

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Taverne zur Alten Schmiede - Rhonin - 15.04.2022

Rhonin legte den letzten Holzscheit auf den Haufen hinter dem Haus und strich sich mit der Hand die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Eigentlich war diese Uhrzeit nicht die geschickteste um Holz zu hacken, aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Nur weil er in den letzten Tagen seinen Verpflichtungen im Eored des Königs nachgekommen war, wobei er eigentlich in erster Linie als Freund mitgekommen war, konnte er die Verpflichtungen auf dem eigenen Hof nicht schlichtweg vernachlässigen. In den letzten Tagen waren so einige Aufgaben liegen geblieben und außer ihm gab es niemanden, der sie hätte erledigen können. Aber er haderte in keinster Weise mit seinem Schicksal. Es führte das Leben für welches er sich entschieden hatte.

Ruhigen Schrittes ging er auf den alte Wassertrog zu, in dem das Regenwasser gesammelt wurde, steckte den Oberkörper in das eiskalte Wasser und richtete sich prustend wieder auf. Wassertropfen flogen durch die Luft, als er den Kopf wie ein Hund schüttelte, um sich des überschüssigen Wassers aus den Haaren zu entledigen. Mit einer Hand wischte er sich über das Gesicht, während er mit der anderen Hand nach dem braunen Leinenhemd griff, welches er wohl weißlich, ob der schweißtreibenden Arbeit, ausgezogen hatte. Er zog es sich über, verzichtete aber darauf die lederne Schnürung vorne fest zu ziehen. Er war in Edoras und er war hier nicht als Gast, sondern er lebte hier. Außerdem war er gerade nicht in einer Art von Dienst und somit brauchte er auch keinerlei Rücksicht darauf zu nehmen, einen schlechten Eindruck auf die Gäste zu hinterlassen. Wenn es den Gästen nicht passte, nun dann passte es ihnen eben nicht. Aber das war nicht sein Problem. Und was die elbischen Gäste anging – Die würden egal was auch immer er trug etwas zum kritisieren finden. Er fragte sich ja so oder so, wie es diesem Volke gelang stets perfekt gekleidet zu sein. Selbst nach dem langen Ritt von Caras Galadhon zurück nach Edoras war ihnen diese Reise in keinster Weise anzusehen gewesen. Ihre Kleidung wirkte noch immer so sauber, als wäre sie gerade erst aus der Kleidertruhe genommen worden. Bestimmt war da ein Trick dabei.

Mit einem letzten Blick vergewisserte sich Rhonin, dass auch alles auf seinem Platz lag, bevor er sich auf den Weg zur Alten Schmiede machte. Ein gutes und vor allem kühles Bier war genau das, was ein Mann nach einer solchen Arbeit brauchte. Er bahnte sich von seinem Haus aus einen Weg durch das äußerst belebte Edoras zur einzigen Taverne in ganz Edoras. Eine Taverne, in welcher er bereits als junger Mann viel Zeit verbracht hatte. Gemeinsam mit seinen Freunden, die ihm zu Brüdern geworden waren. Vielleicht würde er ja einen davon antreffen, sofern sie nicht selbst noch mit heimischen Verpflichtungen beschäftigt waren oder damit eines Weibes Rock hinterher zu schauen. Menschlichen oder elbischen Rocks schien dabei offenbar keinen Unterschied zu machen. Ob seiner eigenen Gedanken den Kopf schüttelnd öffnete Rhonin die Türe und wurde von einem lauten Stimmengewirr empfangen. Noch nie hatte er die Taverne so voll erlebt und es war gerade erst einmal später Nachmittag. Es sah wohl ganz danach aus, als müsse man Tische und Stühle aus den Häusern holen und auf dem großen Platz aufstellen, wenn man all diese Personen ordentlich bewirten wollte.

Sein Blick glitt durch die Taverne zu ‚ihrem‘ Tisch, prüfend ob es jemand gewagt hatte sich an diesen zu setzen, obwohl er an diesem nichts zu suchen hatte. Doch seine Bedenken waren unbegründet, so sorgte doch die gute Seele der Taverne, Elyssah, stets dafür, dass dieser Tisch für sie frei blieb. Manch einer würde jetzt wohl sagen, dass ein Tisch ein Tisch war und man sein Bier an gleich welchem Tisch trinken konnte. Doch mit diesem Tisch waren zahlreiche Erinnerungen verbunden. So viele Entscheidungen waren von ihnen an diesem Tisch getroffen worden, dass er einfach zu ihnen gehörte. Mit einem kurzen Rufen und einer einfachen Handgeste machte Rhonin die Schankmaid auf sich aufmerksam und ging dann selbstsicheren Schrittes auf seinen angestammten Platz zu und ließ sich auf die Sitzbank sinken. Was für ein Tag.


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Dastan - 18.04.2022

Die alte Schmiede. Ein Ort, der mit so vielen Erinnerungen verbunden war... Oder auch feuchtfröhlichen Abenden, an die man(n) sich am nächsten Morgen doch nicht mehr erinnern konnte. Seit sie junge Männer waren, gingen die Freunde hier nur zu gerne ein und aus. Speisten, tranken und feierten bis in die späte Nacht oder gar den nächsten Morgen hinein. Es wurde geredet, Späße gemacht, gesungen und getanzt... Insofern man sich noch auf seinen Beinen halten konnte. Und so herrschte an diesem Nachmittag bereits ein reges Treiben. Nicht nur in der hiesigen Taverne, sondern in ganz Edoras. Menschen, Elben und auch Zwerge versammelten sich dieser Tage, um das neu geschlossene Bündnis zwischen ihren Völkern zu feiern. So sehr Dastan die mitgebrachten Speisen der Elben verschmähte, die im Grunde genommen nur aus Pilzen und Grün bestand, so grandios schmeckte das Met der Zwerge. Es brachte natürlich auch jeden Mann recht bald unter den Tisch, doch musste man zugeben; die Zwerge verstanden ihr Werk.
Dastan trieb sich nun seit geraumer Zeit in der Taverne herum. Wie lange genau wusste er selbst nicht mehr oder wie viele Biere er inzwischen herunter geschüttet hatte... Unklar war ebenfalls, wie vielen Leuten er bereits ein Ohr abgekaut hatte. Zudem hatte er irgendwo Dagonet verloren... Oder hatte Dagonet ihn verloren? Das war eine bemerkenswert gute Frage, denn Dago hielt doch lieber Ausschau nach Eirik und ihrer Bruderschaft, als Dastan's Gerede über die hübschen Elbinnen wirklich zu folgen.

Also ging der jüngere Bruder Dorstan's schließlich dazu über, sich nahe der Quelle jeglichen Alkohols aufzuhalten. Ihr Stammtisch beherbergte zu jenem Zeitpunkt nur gähnende Leere. Hatten die Herrschaften etwa besseres zu tun, als sich hier ein wenig zu begnügen? Oder hatte Eomer gar ein kleines Treffen einberufen, von dem er gar nichts mitbekommen hatte? Konnte nicht passieren... Oder? Nein, vollkommen ausgeschlossen.
Nicht nur waren die Krüge hier schneller mit Bier oder Met befüllt, sondern auch die Anwesenheit der Schankmaiden gesichert. Immerhin versuchte Dastan schon seit Jahren der etwas jüngeren Jowyn schöne Augen zu machen. Mit weniger Erfolg als ihm lieb wäre, aber so leicht gab er sich natürlich nicht geschlagen. Immerhin war die schlagfertige Maid, die ihn bereits so einige Male und doch zumeist freundlich abgewiesen hatte, bis heute nicht an einen Mann versprochen. Allerdings gehörte sie eben zu den Menschen, die an seiner Eignung zum verantwortungsbewussten Familienvater zweifelten. Wohl zu Recht, denn selbst die Zeit des Ringkrieges konnte ihm die Flausen nicht so recht austreiben. Dabei liebten die Kinder ihn... Wie auch nicht? Dastan war sozusagen der spaßige Onkel, der den Knirpsen natürlich weitere Unfug in den Kopf setzte.
Und dann war es eine so wohlbekannte Stimme, die obgleich des recht lauten Stimmgewirrs zu ihm durchrang. Ah! Rhonin, der sich bei der Schankmaid auf übliche Art bemerkbar machte und sogleich einen Krug forderte. Dastan machte seinen langjährigen Freund an 'ihrem' Tisch aus und wartete bis Jowyn das flüssige Gold abgefüllt, ehe er ihr den Krug aus der Hand nahm. „Ich danke dir, Jowyn.“ Bevor die junge Frau etwas zu erwidern vermochte, platzierte der Rohirrim einen flüchtigen Kuss auf ihrer Wange und machte sich mit einem sehr zufriedenen Grinsen davon. Er schob sich durch die anwesende Meute und schaffte es beide Krüge heil zum Tisch zu bringen, ehe er sich neben Rhonin auf die Sitzbank fallen ließ. „Mein Freund, ich habe mich schon gefragt wo ihr alle steckt.“


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Rhonin - 19.04.2022

Rhonin vernahm das vertraute Geräusch eines Kruges, welcher auf dem Tisch abgesetzt wurde und lenkte seinen Blick weg von einer Gruppe Zwerge, hin zu dem Geräusch und zog leicht eine Augenbraue nach oben, als er nicht wie erwartet eine der Maiden sah, welche an diesem Tag wohl zur Unterstützung eingesprungen waren, sondern Dastan. Dorstan jüngerer Bruder und jemand, mit dem man zu jederzeit mit beinahe allem rechnen musste. „Wo wir alle stecken?“, wiederholte Rhonin Dastans Frage und auch die zweite Augenbraue bewegte sich ein Stück weit nach oben. Die Frage konnte Dastan bestimmt nicht ernst gemeint haben. Allerdings sah er gerade auch wieder nicht so aus, als hätte er einen Witz gemacht. Das beste war, wenn er jetzt erst einmal einen Schluck trank, immerhin hatte er sich das nach getaner Arbeit auch verdient und dann erst Dastans Frage beantwortete. „Nun, ich kann nicht für die anderen sprechen“, fing er dann an, während er sich mit dem Rücken an die Wand lehnte und einen Fuß auf einen der freien Stühle legte. „Aber ich habe direkt nach meiner Ankunft frisches Wasser aus dem Brunnen geholt, denn das was noch da war ließ sich nicht mehr trinken. Dann habe ich meine Rüstung gereinigt, die Kettenglieder eingeölt, das Leder gefettet und sie anschließend ordentlich verstaut.“ Rhonin nahm einen weiteren Schluck und ließ dann den Krug, festgehalten von einer Hand, in seinem Schoß ruhen. Für ihn war das einfach ganz normal, dass zuerst die Rüstung, die ja in den vergangenen Tagen getragen worden war, gereinigt wurde bevor man sich an etwas anderes machte. Immerhin schützte sie ihn im Notfall und sollte daher immer im besten Zustand sein. Nichts war schlimmer als Leder, das starr geworden und einen in den Bewegungen einschränkte. „Nun und danach habe ich mich dem Holzstapel hinter dem Haus gewidmet, den ich schon vor über einer Woche in Angriff hatte nehmen wollen. Nicht dass ich dem alten Halfdan noch einen Grund zum beschweren gebe. Er beschwert sich schon genug.“ Rhonin herzhaft auf und sein Lachen war tief und nicht gerade leise. Aber hier in Edoras kannte man ihn und wusste, dass man ihn nicht nur lachen sah, sondern auch hörte. Außerdem war es in der Taverne laut genug, so dass es wohl nicht weiter auffallen würde.

Rhonin seufzte leise, aber zufrieden auf. „Nicht jeder von uns hat die Freiheit zurück zu kommen und sich um nichts kümmern zu müssen“, meinte er dann an Dastan gewandt und nahm einen weiteren Schluck. „Manche von uns haben Verpflichtungen und an denen ändert auch das hier nichts.“ Rhonin hatte mit der flachen Hand auf das Treiben um sie herum gedeutet. „Das würde es höchstens dann tun, wenn die hier mit anpacken würden, aber stattdessen machen sie Arbeit.“ Er konnte natürlich gut verstehen, warum Eomer diese Feier ausgerufen hatte. Viele Menschen hier hatten Freunde und Familie im Krieg verloren, hatten die Schrecken, welche der Weiße Zauberer aus Isengard über Rohan gebracht hatte, nicht vergessen. Als dann so viele Menschen und Zwerge und Elben vor Edoras Toren aufgetaucht waren, hatte es die Ängste vor einem neuen Krieg weiter geschürt. Jeder hier hatte sich natürlich seine ganz eigenen Gedanken über das Treffen der Hohen Herren gemacht, die sich in der Goldenen Halle hinter verschlossenen Türen eingefunden hatten und bald schon waren die ersten Gerüchte durch die Stadt gezogen. Eine Feier auszurufen um das Bündnis zu feiern, welches vor 5 Jahren geschlossen wurde, war in Rhonins Augen eine geschickte Lösung die Gemüter aller zu besänftigen und die Anwesenheit so Vieler zu erklären. Es war ein Vorwand, eine geschickte Täuschung, aber jetzt war nicht der Zeitpunkt für schwere Gedanken. Der würde noch früh genug kommen.

„Ich meine…“, Rhonin trank einen Schluck, warf einen Blick in den Krug und gab dann einer vorbeieilenden Schankmaid das Zeichen ihm ein neues Bier zu bringen. „Du glaubst ja wohl nicht, dass einer der Spitzohren später helfen wird das ganze Chaos hier wieder aufzuräumen. Teller und Krüge zu spülen.“ Er hatte ja wahrlich eine blühende Phantasie, aber bei dieser Vorstellung versagte sogar die.


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Dorstan - 21.04.2022

Dorstan hatte sich an diesem Tag womöglich ein wenig mehr Zeit gelassen als nötig gewesen wäre... oder vielleicht auch ein wenig viel mehr. Bei der Versorgung der Tiere hatte er sich nicht unbedingt Mühe gegeben die Arbeit schnell hinter sich zu bringen und womöglich hatte er sich dem Ausmisten auch besonders gründlich gewidmet, denn hierher, in seinen privaten Raum verirrte man sich nicht einfach mal so, ganz im Gegensatz zur Schmiede, wie die letzten Stunden gezeigt hatten, denn kaum hatte er damit begonnen Vorbereitungen zur Arbeit zu treffen, waren ständig Besucher aufgetaucht. Nicht nur Bewohner von Edoras, die tatsächlich ein Anliegen an ihn hatten und tatsächlich seine Dienste als Schmied brauchten, sondern auch - und das störte an diesem Tag ganz besonders - auswärtige Gäste, die augenscheinlich zwanghaft versuchten ihn in irgendeine Art von Gespräch zu verwickeln. Dorstan war unter normalen Umständen schon nicht der gesprächigste, aber Zwergen und Elben gegenüber schon dreimal nicht, wobei ihm hierbei Zwerge tatsächlich lieber waren als die Spitzohren, denen er natürlich dennoch versuchte mit einem gewissen Grad an Höflichkeit entgegenzutreten, was ihm mehr - oder auch weniger - gelang.

Es war das vertraute Flattern und der dunkle Schatten, der über seinen Kopf hinwegglitt und gleich darauf einen unverkennbaren Laut des Protestes - zumindest nannte Dorstan diesen einzeln ausgestoßenen Laut stets so - , das ihn mit seiner Arbeit am eigenen Schwert innehalten ließ. "Ich weiß, ich weiß. Es ist eine Menge los, nicht wahr?" Er warf einen letzten prüfenden Blick auf die Klinge und legte das Schwert zur Seite, bevor er in den ledernen Beutel an seiner Seite griff, ein Stück Trockenfleisch hervorkramte und dieses Iolair entgegenwarf. Früher oder später würde dieser sich den Happen zu Gemüte führen. Dorstan warf einen abschätzenden Blick nach draußen. "Ich sollte mir wohl nicht zu lange Zeit lassen, um mich zu den anderen zu begeben, hm?" Er war ungern der letzte, der in der Runde auftauchte. Noch schlimmer war es, wenn er als erster in der Taverne aufschlug, aber das war bisher auch nur ein einziges Mal vorgekommen. "Du bist keine sehr große Hilfe, mein Freund," murmelte er in die Richtung des Dachbalkens, auf dem Iolair sich niedergelassen hatte und ihm mit scharfem Blick entgegensah, ehe er zu Boden glitt und sich dem Stück Trockenfleisch widmete. "Typisch," seufzte Dorstan, legte die schwere Lederschürze ab, die er grundsätzlich in der Schmiede trug, platzierte sie ordnungsgemäß am Haken neben dem Eingang und verließ die Schmiede. Ein klein wenig widerwillig womöglich, aber ein gutes und kühles Bier hatte er sich wohl auch verdient.

Sein erster Gang führte allerdings zurück in die Hütte, um sich wenigstens ein klein wenig frisch zu machen, denn trotz allem musste er nicht den Geruch eines ganzen Tages schwerer Arbeit mit sich herumtragen. Nach Dastan brauchte er wohl kaum Ausschau halten, denn wie er ihn kannte, befand er sich schon lange in der Taverne, aber vielleicht sollte er einen kleinen Umweg machen und bei Rhonin vorbeisehen? Andererseits... nein.
Nachdem er ein frisches Leinenhemd übergezogen hatte, wobei er sich nun nicht die Mühe machte seine Haare in eine halbwegs normale Frisur zu bringen - man konnte es schließlich auch übertreiben und er hatte schließlich nicht vor sich auf Brautschau zu begeben - , machte er sich auf den Weg zur Taverne und je näher er kam, desto klarer wurde ihm, wie voll es sein würde. Nicht dass er an diesem Tag tatsächlich etwas anderes erwartet hätte, aber sehr glücklich war er über diesen Umstand nicht unbedingt. Wahrscheinlich würde das Bier und die Gesellschaft der anderen die ganze Angelegenheit erträglicher machen, aber der Gedanke an all die Fremden, die ja alle Freunde und Verbündete waren - oder sein sollten - sorgte für einen gewissen Grad an Skepsis. Ganz besonders, als er bei seinem Eintritt in die Taverne um ein Haar gegen einen dieser Spitzohren gestoßen wäre, der ihn noch um einen halben Kopf überragte und das obwohl Dorstan selbst nicht unbedingt klein war. Er murmelte eine dahergenuschelte Entschuldigung, erntete dabei nur einen schweigenden Blick, bevor dieser halbe Riese sich wieder seiner Begleitung widmete und Dorstan - die Augen verdrehend und in seinen Bart grummelnd - den Weg an den Tisch fortsetzte, an dem natürlich sein Bruder und Rhonin bereits platzgenommen hatten.
"Hätte ich mir ja denken können, dass ihr hier seid. Wo ist der Rest?" Nun, das war im Anbetracht der Umstände tatsächlich eine gute Frage, wie er fand.


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Dastan - 06.05.2022

Konnte er nicht ernst gemeint haben? Und wie! Dastan schmunzelte noch immer vor sich hin, als Rhonin seine Frage anstelle einer Antwort wiederholte. „Mhm.“, verlieh der Jüngere seiner vorherigen Frage also ein klein wenig mehr Nachdruck. „Die Elben und Zwerge kamen nicht umsonst den langen Weg nach Edoras.“ Wahrlich taten sie dies nicht, sondern waren alle hier, um das Bündnis zwischen ihren Völkern gebührend zu feiern. Das und sicherlich auch, um besagte Einigung nur mehr zu festigen. Auch wenn man sich nicht sicher sein konnte, dass damit auch die Spitzohren und die Halbmänner ihre Vorurteile gegenüber dem Anderen vollends beiseite legen würden. Vielleicht wären die Menschen so eine Art Mittelsmann? Ein neutraler Verbündeter, der selbst die eitlen Elben und starrsinnigen Zwerge zum dauerhaften Frieden bewegte?
Doch so viel wollte man(n) – insbesondere der zumeist sorglose Dastan, gar nicht darüber nachdenken. Immerhin waren sie hier um zu feiern und zu trinken.
Auch wenn er bereits ganze Vorarbeit geleistet hatte und das Ende der Nacht womöglich eher unter dem Tisch, als davor verbringen würde.

Auch Rhonin schien einen großen Schluck des flüssigen Goldes zu brauchen, ehe er seinem Kumpanen seinen Verbleib erläuterte. Ach ja, Verpflichtungen... Es stimmte, dass Dastan davon nicht allzu viele besaß. Die Schmiede ihres Vaters, übernahm Dorstan und führte sie bestens nach dessen Vorbild weiter. Darum hätte sich der Jüngere nie gerissen, wohl wissend dass sein Bruder der Meister dieses Handwerks war. Er würde Dorstan stets zur Seite stehen und ihm zur Hand gehen, sollte jener es wünschen. Allerdings sollte sich Dorstan lieber einen anderen suchen oder in die Welt setzen, der die Schmiede eines Tages von ihm übernehmen sollte...
„Als hätte Halfdan überhaupt einen Grund sich zu beschweren.“, stimmte der Dunkelhaarige in das Gelächter seines Freundes mit ein. Auch wenn seine Stimme nicht ganz so laut schallte, wie die des Blonden. Doch an das herzhafte Lachen Rhonin's kamen die Wenigsten heran. Vielleicht führte dies nun auch den Rest ihrer Gruppe zum heimischen Tisch, auch wenn es kaum den Tumult aller Anwesenden übertönen konnte.

Dastan genehmigte sich ebenfalls einen Schluck aus seinem Krug und behielt jenen in der Hand. Sein Blick folgte dem Deut seines Waffenbruders, der meinte ihre Gäste würden ihnen nurmehr Arbeit schaffen. Damit lag er wohl kaum falsch. Denn wer würde ernsthaft erwarten, dass die Elben oder Zwerge im Anschluss das Geschirr waschen und den ganzen Saustall aufräumen würden? Niemand... aber die Vorstellung daran war tatsächlich amüsant. „Haha! Rhonin... Ihre grazilen Hände sind doch nicht für solche Arbeiten gemacht.“, erwiderte Dastan mit einem erheiterten Auflachen und wagte es gar nicht erst, sich die Elben beim Spülen der Krüge vorzustellen.
Noch ehe sie dieser Vorstellung doch mehr Aufmerksamkeit widmen konnten, ertönte eine wohlbekannte Stimme direkt hinter ihnen. „Bruder!“, Dastan schenkte Besagtem ein freudestrahlendes Grinsen. Und nur kurz darauf zuckte er sachte die Schultern. „Ich habe Dago vor geraumer Zeit in dem Getümmel verloren...“, natürlich auch nur so. Er konnte unmöglich sagen, dass der ihn sogar sehr wahrscheinlich hatte stehen lassen und einen perfekten Moment zur Flucht ausgenutzt hatte. Und das nur, weil Dastan wie ein Wasserfall reden konnte. Insbesondere, wenn er bester Laune war und es doch so viele fremde Gesichter zu bestaunen gab...


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Rhonin - 16.05.2022

„Hättest du dir denken können?“, wiederholte Rhonin Dorstans Worte und seine Augenbrauen waren bei jedem Wort ein kleines Stückchen weiter nach oben gewandert. „Mein Freund“, sprach er weiter und verschränkte leicht die Arme vor der Brust, während sein Blick langsam über Dorstan wanderte. „Möchtest du mir damit vielleicht irgendetwas sagen?“ Natürlich wusste er genau wie es Dorstan gemeint hatte, immerhin kannte man sich jetzt schon so viele Jahre und selbst wenn er es so meinte, wie man ihm unterstellen könnte es gemeint zu haben, dann lag er damit nicht einmal falsch. Er verbrachte oft seine Zeit in der Taverne, aber nicht um sich zu betrinken, sondern aufgrund der Gesellschaft. Hier ließ sich immer jemand finden um das eine oder andere Wort zu wechseln, während es in seinem eigenen Haus oft genug viel zu still war. Aber noch war er nicht so weit, sich eine Frau zu zulegen nur um sich der Stille zu entledigen.

Je länger er Dorstan fast schon vorwurfsvoll ansah, desto schwerer fiel es ihm das Zucken seiner Mundwinkel unter Kontrolle zu bekommen, weswegen er sich jetzt dann auch dem Rest der Frage widmete. „Eomer wird wohl seinen Pflichten nachkommen, so gerne wie er es immer tut“, meinte Rhonin mit einem Zwinkern, so war ihnen doch allen nur zu gut bekannt, dass der König von Rohan sich gerne mal vor gewissen Verpflichtungen drückte, um Zeit mit Ihnen verbringen zu können. Etwas, das im Vergleich zu früher, viel zu selten geworden war. Natürlich hatte es irgendwann einmal dazu kommen müssen, aber keiner von ihnen hätte wohl erwartet, dass es so früh kommen würde. „Aber ich bin mir sicher, dass er früher oder später auftauchen wird. Immerhin hat er uns noch zu erzählen, was sich da oben abgespielt hat.“ Eigentlich waren es nur Bruchstücke von Erzählungen die er auf seinem Weg zur Taverne aufgeschnappt hatte, aber die kamen gewiss nicht aus heiterem Himmel. „Ihr habt doch bestimmt auch davon gehört, dass sich jemand unbefugt Zutritt in die Goldenen Hallen verschafft hat oder?“ Fragend sah er in die Runde. Sie mussten davon doch irgendwas gehört haben.

„Halfdan findet doch immer einen Grund“, meinte Rhonin und nahm dankend sein neues Bier entgegen. „Ich glaube seine ganze Existenz besteht mittlerweile darin, anderen – und ganz besonders mir – vorzuhalten was sie nicht alles auf ihrem Hof oder in ihrem Leben falsch machen.“ Es verging eigentlich kaum ein Tag, an dem Halfdan ihm nicht mindestens einen bösen Blick zuwarf. Man wusste, dass ihn etwas störte, aber wenn man nachfragte was los sei, dann bekam man lediglich ein unverständliches Gebrummel als Antwort. Es war mühselig, aber es gab weitaus schlimmeres als das.

Rhonin hätte sich ehrlich gesagt beinahe an dem großen Schluck Bier verschluckt, als er Dastans Erklärung vernahm. „Grazil“, wiederholte er mit rauer Kehle und schüttelte den Kopf. „Zu grazil um einen Lappen zu halten, aber nicht grazil genug um ein Schwert oder Bogen zu halten.“ Er hatte ja mit eigenen Augen gesehen zu welcher Leistung Elben mit ihren Waffen waren und dass sie gut waren, das gestand er ihnen auch ohne Widerspruch zu. Aber in diesem speziellen Fall waren sie sich schlichtweg zu fein um bei den anfallenden Arbeiten Hand an zu legen. Rhonin fragte sich, wie ein Fest wohl ablaufen würde, wenn die Elben die Gastgeber waren und nicht wie heute die Menschen.


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Dorstan - 23.05.2022

"Sehr bedauerlich," murmelte Dorstan aufgrund der Information, dass sein Bruder Dago verloren hatte. Manchmal glaubte er tatsächlich, dass Dago und er die einzig normalen in dieser Truppe waren, was man so natürlich nicht unbedingt pauschalisieren konnte, aber... doch, eigentlich konnte man das sehrwohl. Aber Dorstan konnte sich schon sehr genau vorstellen, wie dieses 'verlieren' vonstatten gegangen war.
Als man ihm unaufgefordert einen Humpen mit Bier brachte, zuckten seine Mundwinkel im Anflug eines leichten Lächelns. Eine Gesichtsentgleisung, die man bei ihm nicht besonders häufig zu sehen bekam, aber zu dieser Zeit lief ohnehin gar nichts in den gewohnten Bahnen ab. "Ich danke..." dir, wollte er eigentlich noch sagen, doch sie hatte sich schon mit einem kleinen Augenzwinkern abgewendet und war wieder in der Menge verschwunden. Einen kurzen Augenblick hatte Dorstan ihr ein wenig verwirrt nachgesehen, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Bruder und Rhonin richtete.

"Ich habe noch nie gesehen - oder gehört - , dass irgendeiner dieser Spitzohren sich dazu herabgelassen hätte einen Lappen in die Hand zu nehmen. Sieh sie dir doch mal an! Nicht einer von ihnen sieht so aus, als würde er überhaupt irgendetwas anderes tun als durch die Gegend zu stolzieren." Dass dies nicht der Wahrheit entsprach, wusste er durchaus selbst, was allerdings nichts daran änderte, dass die Elben nunmal einen derartigen Eindruck zu hinterlassen vermochten. Dorstan traute ihnen nicht. Gut, er traute einfach niemandem, der sich nicht in seinem auserwählten inneren Kreis befand, aber das war auch nicht seine Aufgabe. Er musste ihnen nicht trauen und er musste sie auch nicht als seine neuen Brüder und Schwestern ansehen. Das überließ er getrost anderen. Eomer zum Beispiel. Und dass er mit seiner Meinung über Elben relativ alleine dastand, war auch nichts neues für ihn. Gerade hatte er sich seinen Humpen gegriffen und wollte einen Schluck zu sich nehmen, als sich Rhonins Worte ihren Weg zurück in sein Bewusstsein drängten. Den Humpen noch immer in der Hand haltend, blickte er ihn über den Tisch hinweg an.

"Unbefugter Zutritt in die Goldenen Hallen?" Erst jetzt nahm Dorstan einen großen Schluck von seinem Humpen, bevor er diesen wieder schwungvoll vor sich abstellte. "Mir ist heute zwar so allerlei dummes Gerede zu Ohren gekommen, aber DAS?" Er schüttelte den Kopf. "Wann soll das passiert sein? Ich hatte heute ständig irgendjemanden bei mir in der Schmiede stehen, also kann ich zu Geschehnissen außerhalb davon nicht sehr viel sagen. Dastan?" Sein Blick wanderte sehr offen und beinahe schon heraus- und auffordernd zu seinem Bruder, der immerhin genug Zeit gehabt hatte irgendwelche Dinge aufzuschnappen. Dorstan machte ihm keinen Vorwurf, dass er sich von der Schmiede fernhielt, denn er wusste, dass Dastan nicht zögern würde ihm zur Hand zu gehen, würde er ihn darum bitten, aber andererseits... war er ganz froh, wenn er dort einfach seiner Arbeit nachgehen konnte.


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Dastan - 26.05.2022

Dastan's Blick glitt von seinem Bruder hinüber zu ihrem langjährigen Freund. Dessen gespielt vorwurfsvoller Ausdruck, ließ ihn in sich hinein lachen. Ganz Unrecht hatte Dorstan nicht: Es war durchaus naheliegend, sie hier an ihrem Stammtisch anzutreffen. Ganz gleich was hinter geschlossenen Türen gesprochen wurde, was die hohen Herren beschlossen... Sie durften ihren Abend gemächlich ausklingen lassen. Mit reichlich gefüllten Humpen Bier und der besten Gesellschaft, die sie sich wünschen konnten. Auch wenn sie noch gar nicht vollzählig waren - doch der Rest ließ sicherlich nicht mehr lange auf sich warten. Und ansonsten gab es reichlich fremde Gesichter, Elben und Zwerge und auch Menschen, die teilweise sehr weit angereist kamen. Die Feierlichkeiten sollten wohl auch die Gemüter jener beruhigen, die all die Fremden mit Argwohn und Misstrauen beäugten. Nach dem Ringkrieg wurde der Frieden zwischen ihren Völkern erneuert, Bündnisse wieder aufleben gelassen und nun fanden sie sich alle hier ein. Im Land der Pferdeherren.
Apropos Pferdeherren oder ein ganz bestimmter: Ihr ehrbarer König Éomer schien noch immer in wichtigen Gesprächen verstrickt. Doch sicherlich sehnte er sich bereits Stunden danach, einfach nur an diesem Tisch zu sitzen und sich etwas vom flüssigen Gold zu gönnen. Er war ein König, wie man ihn sich nur wünschen konnte und dennoch... Ein einfacher Mann. Selbst die wichtigste Stellung ihres Landes hatte den jungen Mann kaum verändert. Er war noch immer der Kerl, der Dastan beinahe genauso oft aus dem Schlamassel zog, wie es Dorstan seit jeher tat. Und der sich doch sehr gerne mal vor seinen oder zumindest manchen Verpflichtungen drückte.

Rhonin war es, der schließlich auf den unerwünschten Eindringling der goldenen Halle zu sprechen kam. Dorstan schien überrascht und nun... Dastan hätte ja zumindest die Gelegenheit gehabt, ihm bereits in den vergangenen Stunden davon zu erzählen. Wäre er denn nicht zu bequem gewesen, um seinen Bruder an der Schmiede aufzusuchen. „Ich habe davon gehört. Aber mich wundert vielmehr, dass man den Eindringling nicht hinaus geworfen hat...“ Abgesehen davon dass derjenige wohl recht geschickt einen Weg an den Wachen vorbei gefunden hatte, musste er auch dringliche Botschaft gebracht haben. „An uns wäre er sicher nicht vorbei gekommen.“, fügte er dem noch hinzu. „Ich habe zudem Gemunkel darüber aufgeschnappt, dass ein paar unserer elbischen Freunde ihre Lager vor den Stadtmauern abbrechen würden.“ Allerdings hatte er dem bislang keine große Beachtung geschenkt. Nur... Vielleicht gab es ja doch einen Zusammenhang mit den ganztägigen Besprechungen.


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Ardamir - 31.05.2022

Ardamir hatte an diesem Nachmittag und Abend schon äußerst viele Varianten über seinen Zutritt in die Goldenen Hallen vernommen und er konnte nicht leugnen, dass manche von ihnen ihn durchaus zu erheitern vermocht hatten, denn wie es bei vielen Geschichten oftmals war, wurde die eigentliche Tat, je öfter sie erzählt wurde, abenteuerlicher und abenteuerlicher. Natürlich war ihm klar, dass es auch andere Wege gegeben hätte, wie zum Beispiel höflich um Einlass zu beten indem man den Wachen die Dringlichkeit bewusst macht. Aber in dem Moment war er einfach nur davon ausgegangen, dass sich Aragorn zusammen mit Eomer in den Goldenen Hallen befand und hatte daher die Sicherheitsmaßnahmen schlichtweg für überzogen gehalten. Er hatte ja nicht ahnen können, dass sich weitere ruhmreiche Personen in diesen Hallen aufhalten würden und allesamt derartige Maßnahmen rechtfertigt hatten.

Natürlich könnte man jetzt auch sagen, dass die Lager vor den Toren ein Hinweis genug gewesen wären, aber um ehrlich zu sein hatte er darauf nicht weiter geachtet. Er hatte die Mission gehabt König Elessar unverzüglich und auf direktem Wege von den Vorkommnissen rund um Carn Dûm zu berichten und daher hatte er alles andere für sich ausgeblendet. Ein Fehler vielleicht, aber keiner der ihn den Kopf kosten würde. Wobei, es hatte ihn durchaus schon ein bisschen seine Ehre gekostet, als er sich, von seinem eigenen Schwung zu Fall gebracht, vor den versammelten hohen Herren auf die Nase gelegt hatte. Für einen normalen Menschen mochte so etwas ja nicht weiter tragisch sein, doch einem Waldläufer hätte so etwas eigentlich nicht passieren dürfen. Aber zu seiner Verteidigung musste man auch sagen, dass es sich hier um ein Gebäude handelte und nicht die Wildnis. Dort kam er eindeutig besser zurecht.

Eigentlich war er gerade dabei die Taverne zu verlassen, um neben dem Bier ein Pfeifchen zu rauchen, als ihm etwas an das Ohr dran. „Unbefugt Zutritt in die Goldenen Hallen verschafft? Ist das nicht etwas“, meinte Ardamir in Richtung der Männer die gemeinsam an einem Tisch saßen. Er zog einen Stuhl von einem anderen Tisch heran, setzte sich und schlug locker ein Bein über das andere. „Irreführend?“ Er nippte an seinem Bier und sah abwechselnd von einem zum Anderen. „Das klingt ja so, als wäre er durch die Hintertüre gekommen oder hätte ein Schloss aufgebrochen“, fügt er weiter hinzu, während er sich mit den Fingern über den Bart fuhr. „Aber meines Wissens nach, hat er die Vordertüre gewählt und ist dabei äußerst einfallsreich vorgegangen.“ Ardamir lehnte sich im Stuhl zurück, drehte sich ein Stückchen zur Seite, so dass er den linken Arm locker über die Rückenlehne des Stuhls legen konnte. Dann glitt sein Blick zu dem offensichtlich jüngeren der Männer.

„An euch wäre er nicht vorbeigekommen?“, wiederholte Ardamir die Aussage des jungen Mannes. „Ihr macht mich neugierig. Was macht euch so sicher, dass er an euch nicht vorbeigekommen wäre?“ Mit neugierigem Blick sah er den jungen Mann an. „Nehmt es mir nicht übel, aber so etwas ist leicht gesagt, jedoch schwer bewiesen“, sprach er weiter und er war in der Tat neugierig. Es konnte durchaus sein, dass sie in der Tat in der Lage gewesen waren ihn an seinem Tun zu hindern, aber vielleicht wäre sie es auch nicht gewesen. Vielleicht hätte er sich in dem Fall auch für eine andere Vorgehensweise entschieden. Immerhin entschied eine Situation über das Handeln, nicht umgekehrt.


RE: Taverne zur Alten Schmiede - Dastan - 05.06.2022

Tatsächlich war der elbische Anteil ihres Gesprächsstoffes nun erheblich gesunken. Gleich gegen Null, sollte man meinen. Denn Rhonin erwähnte nicht gerade unwichtig, dass sich an diesem Tag ein ungeladener Gast Zutritt zur goldenen Halle verschaffte. Dastan hörte zumindest davon. Und das jener Mann nicht etwa aus der Halle entfernt wurde, sondern angehört. Mussten wichtige Nachrichten sein, die der Abkömmling zu verkünden hatte. Nur kannte niemand, der gerade an diesem Tisch saß, den Inhalt jener. Ihr Freund und König Eomer hatte sich seit Stunden, um nicht beinahe den ganzen Tag zu sagen, nicht blicken lassen. Und anhand wichtiger Gespräche, die möglichst hinter verschlossenen Türen abgehalten wurden, stand keiner ihrer Freundesgruppe zu dieser Zeit Wache.
Dorstan's überraschte Worte wurden ein weiteres Mal wiederholt. Von einer fremden Stimme, die einem dunkelhaarigen Mann zugeordnet werden konnte. Dastan's Blick huschte zu dem Fremden, der sich einen Stuhl vom nächsten Tisch heran zog. Und sich ungefragt in ihre Runde setzte... Fragend zog der Jüngere eine Augenbraue nach oben und kreuzte den Blick Rhonin's, für einen kleinen Moment. Die Finger seiner rechten Hand ruhten auf dem kühlen Krug seines Met's, ohne jenen wirklich festzuhalten. Und womöglich wäre dies noch ein Glücksfall, sollte der Rohirrim bei seinem leicht gekippten Stuhl noch den Halt verlieren und einen Abflug machen. Wäre nicht das erste Mal und mit Sicherheit auch nicht das Letzte. „So..? Einfallsreich?“, ein freches Schmunzeln bildete sich auf dem vom Sonnenlicht geküssten Gesicht. „Trug er etwa die Bekleidung einer Dienstmagd und reichte den hohen Herren ihre Krüge?“ Eine lustige Vorstellung, wenngleich nicht einmal im Ansatz ernst zu nehmen. Aber anscheinend sprach sich doch recht schnell herum, dass es jemandem gelungen war zunächst unerwünscht in die goldene Halle zu treten.

„Und wenn ich so frei sein darf; wer seid Ihr?“ Offenbar war der Mann nicht von hier. Nicht aus Edoras oder gar Rohan. Und noch offensichtlicher kein Elb oder Zwerg... Möglicherweise ein Manne Gondor's? Dastan genehmigte sich einen weiteren Schluck, als der Fremde eine Anspielung auf seine vorherige Bemerkung machte. Ja, der Rohirrim war überzeugt davon, niemanden so einfach an sich vorbeiziehen zu lassen. Nicht, wenn es in erster Linie den Schutz ihres Königs und guten Freundes belangte. Auch wenn keinesfalls anzuzweifeln wäre, dass Eomer auf sich selbst aufpassen könnte. „So ist es.“ Er war fest davon überzeugt, dass an ihnen niemand so einfach vorbei kam. Und wenn der junge Rohirrim eines nicht mochte, dann angezweifelt zu werden. Ganz gleich wie dick er zuvor auch aufgetragen haben mochte. Gelegentlich neigte Dastan durchaus dazu sich zu überschätzen, aber er fühlte sich auch schnell herausgefordert. Bisher nahm er diesen Anreiz noch ziemlich spaßig - allerdings trug auch der Alkoholanteil in seinem Blut nicht gerade zu einer nüchternen Betrachtung bei. „Ihr möchtet Beweise?“ für einen Moment hörte der junge Mann auf, seine Sitzgelegenheit auf nur zwei Stuhlbeinen zu balancieren und setzte sich gerade hin. „Wann immer Euch beliebt, mein Herr, würde ich mich nie vor einer Herausforderung drücken.“